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Sizilien-Reise 2019 - in den Schmelztiegel europäischer Kultur

Rohrhof, den 15. Juni 2019


Nach Andalusien und Portugal führte es die Ski- und Freizeit-Abteilung des SV Rohrhof an Pfingsten wieder in Europas Süden, und zwar nach Sizilien, dem Schmelztiegel europäischer Kultur. Viele Eroberer aus Europa, Afrika und dem Vorderen Orient haben auf der dreieckigen Insel an der Spitze des italienischen Stiefels ihre Spuren hinterlassen, und wir folgten ihnen.

 

Am sehr frühen Samstagmorgen – man könnte auch sagen „mitten in der Nacht“ – bringt der Bus die 36 Teilnehmer an den Frankfurter Flughafen, von wo wir mit einer Maschine der Lufthansa nach Catania, unser erstes Ziel, starten. Da wir dort bereits um halb 10 Uhr landen, steht ein Stadtrundgang mit Dom, Fischmarkt und Castello Ursino gleich auf dem Programm unserer sehr kompetenten Reiseführerin Rita. Gestärkt durch eine erste Kostprobe der sizilianischen Küche geht`s dann weiter zu unserem Hotel in Giarre am Meer.

 

Am Pfingstsonntag geht es hoch hinauf zum Ätna, mit 3340m nicht nur Siziliens höchster Berg sondern auch Europas größter Vulkan. Eine stetige Rauchwolke weist uns immer den Weg. Wir durchqueren nicht nur mehrere Klimazonen und bewundern die Fahrkünste unseres Fahrers Nino sondern erreichen auch die Tuff- und Lava-geprägte Landschaft im oberen Bereich bei spürbar kühleren Temperaturen. Zu Fuß umrunden wir einen Seitenkrater, wo auch die Fotografen auf ihre Kosten kommen. „Sehr beeindruckend“ ist der allgemeine Tenor.

 

Danach geht`s zur Stärkung mit typischen sizilianischen Spezialitäten auf ein idyllisches Landgut mit Zitronen-Plantage – übrigens ein Mitbringsel der Araber -, bevor wir am Nachmittag weiter nach Taormina, der Perle Siziliens, fahren. Wir lernen viel über das griechisch-römische Theater, den Dom und den Palazzo Corvaja und schlendern mit vielen anderen Touristen bei über 30 Grad durch die Hauptstraße und über die Piazza, auf den Spuren von Mr. Trump, Frau Merkel und den übrigen 5 der G Sieben.

 

Pfingstmontag verlassen wir unser Hotel an der Ostküste, weiter auf den Spuren der Griechen und Römer. Südlich des Ätna entlang erreichen wir die Villa Romana del Casale bei Piazza Armerina, ein weiteres Kleinod Siziliens aus der Römerzeit. Wir lernen, dass bereits römische Damen beim Sport einen Bikini trugen, und bestaunen die Größe dieses Anwesens und seine herrliche Mosaiken. Wir bleiben weiter im Altertum und besichtigen danach das Valle dei Templi bei Agrigento, unserer nächsten Station. Luigi, der Argentinier, erklärt uns in einwandfreiem deutsch, welche Besonderheiten den griechischen Tempeln in Sizilien zugrunde liegen; besonders der goldene Schnitt des Concordia-Tempels hat es ihm angetan.

 

„Ursprüngliches Sizilien“ ist das Programm des vierten Tages. Zuerst aber ertönt ein Geburtstagsständchen aus 35 Kehlen im Bus. Durch die Berge nördlich von Agrigent und fruchtbares Ackerland erreichen wir bei St. Angelo Muxaro die Prinzengräber aus minoischer Zeit. Wir gehen noch weiter zurück im Altertum. Und natürlich darf ein Besuch im Kloster der hl. Rosalia, der Schutzheiligen Siziliens, nicht fehlen. Hier ist es schön kühl, was wir richtig schätzen. Der Besuch in der Grotte erfordert dann aber doch etwas Geschicklichkeit. Danach gibt es noch ein spätes Mittagessen mit köstlichen sizilianischen Antipasti und Hauptspeisen, was die Tour in die Bergwelt Siziliens abrundet.

 

Wir verlassen den heißen Süden und begeben uns weiter nach Westen, nach Marsala, der berühmten Weinstadt am westlichen Ende Siziliens. Von hier schauen wir übers Meer in Richtung Afrika, von wo vor über 2500 Jahren die Punier kamen. Im archäologischen Museum besichtigen wir die Reste eines punischen Schiffes, dessen Holzplanken mehr als 2000 Jahre alt sind. Dann geht`s weiter nach Erice, 700m hoch gelegenes mittelalterliches Städtchen. Von hier haben die Normannen das Meer im Westen kontrolliert. Eine Kostprobe verschiedener Schokolade-Spezialitäten gehört zum Stadtrundgang dazu, bevor wir weiter in Richtung Palermo fahren.

 

Am sechsten Tag besichtigen wir Monreale und Palermo, zwei Höhepunkte dieser Tour. Die goldenen byzantinischen Mosaiken im Normannendom von Monreale sowie der Dom in Palermo mit dem Grab des Stauffers Friedrich II. bringen uns alle zum Staunen. In Siziliens Hauptstadt pulsiert das Leben, und wir sind beeindruckt von seinen Stadthäusern, Palästen und Kirchen. „Da läßt sich`s aushalten“ hört man in der Runde.

 

Nach einem „freien“ Tag am Meer und im Pool – übrigens mit strikter Bademützen-Regelung – müssen wir leider am Samstag Sizilien von Palermo aus verlassen. Es heißt: „Arrivederci Sicilia“. Dann bringt uns ebenfalls ein Lufthansa-Flugzeug in zwei Stunden nach Frankfurt, von wo es zurück nach Rohrhof geht. „Wieder eine runde Sache“ war diese Tour, für deren Organisation wir uns alle bei Dieter Schuster bedanken.

 

am

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